Ermutigungsweg
vom Haus der Stille nach Heiligenkreuz am Waasen
Mit großer Freude stellen wir fest, dass der Markusweg von vielen Menschen aus nah und fern gut angenommen wird. Noch vor der Einweihung ist immer wieder der Wunsch an uns herangetragen worden, daraus einen Rundweg zu machen. So haben wir 2009/2010 auf dem Retourweg vom Haus der Stille nach Heiligenkreuz, Ermutigungszeichen errichtet.
Das Evangelium will uns formen
damit wir unsere Verantwortung in der Welt wahrnehmen. Die Ermutigungszeichen sind gegen den Trend und gegen das Argument „Ich kann ja als einzelne/r nichts machen“. Es geht darum, vorhandene Kräfte – und seien sie noch so gering, ganz einzusetzen. Kardinal Joseph Cardijn hat im Blick auf die Arbeiterjugend den dreier Schritt betont, der bis heute gilt: „Sehen – urteilen – handeln“. Wir haben uns Lebensgeschichten von Menschen angeschaut, die in den letzten 100 Jahren besonderes bewirkt haben. Es ist staunenswert, was da alles geworden ist. Praktisch alle sind zufällig mit einer bestimmten Not in Berührung gekommen, wodurch sie sich ansprechen haben lassen. Doch diese scheinbaren Zufälle haben ihr Leben bestimmt, weil sie sich von den konkreten Lebenssituationen betreffen haben lassen. So wurden persönliche Schicksalsschläge oder zufällige Begegnungen auf Reisen zu lebensentscheidenden Möglichkeiten, das eigene Leben für eine tiefere Aufgabe einzusetzen. Und plötzlich bekam das Leben einen neuen Sinn.
So stellt sich auch uns die Frage, nehme ich diese Augenblicke ernst und lasse ich mich darauf ein, oder schiebe ich sie einfach weg. „Ich bin ja nichts wert“, „Ich habe nicht die Kraft dazu“, „Ich habe nicht das Geld“. Wer nicht gleich aufgibt und sich trotzdem darauf einlässt, macht schnell die Erfahrung, dass mit dem Einsatz auch die Kraft mitwächst. Und es kommen andere dazu, die dann mithelfen. Dieser Weg will zeigen, wie viel Einzelmenschen bewirken können, wenn sie ihrem inneren Ruf folgen. Vieles, was einzelne angegangen sind, haben später große Organisationen übernommen. Das Leben wird nach vorne gelebt aber nach hinten verstanden.
„Wenn viele kleine Menschen
an vielen kleinen Orten,
viele kleine Dinge tun,
wird sich das Antlitz der Erde verändern.“
Afrikanisches Sprichwort